
Seesterne, Krabben und Würmer leben auf Sprengköpfen in der Ostsee.
Foto: Jens Büttner/dpa
Würmer, Krabben und Seesterne nutzen Bombenreste als Lebensraum
In der Ostsee haben Forscher einen ungewöhnlichen Lebensraum entdeckt: Seesterne, Krabben und Würmer siedeln sich auf alter Kriegsmunition an.
Tausende Tiere wurden gezählt – und das auf metallischen Sprengköpfen, die seit dem Zweiten Weltkrieg am Meeresgrund liegen.
Dichtes Leben, wo man es nicht erwartet
Die Wissenschaftler fanden teils bis zu 43.000 Individuen pro Quadratmeter. Besonders wohl fühlen sich Würmer auf den harten Oberflächen.
Giftige Bereiche bleiben leer
Doch nicht überall herrscht Leben: Manche Stellen rund um die Munition waren völlig unbesiedelt. Die Fachleute vermuten, dass dort giftige Stoffe wie TNT oder Phosphor austreten und die Tiere vertreiben.
Munition soll geborgen werden
Die gefährlichen Altlasten sollen langfristig aus der Ostsee entfernt werden. Als Ersatz für die Tiere planen Forscher, künstliche Lebensräume zu schaffen – etwa durch versenkte Steine oder Betonblöcke. So soll der Verlust an Besiedlungsflächen ausgeglichen werden. (dpa/kh)