
Arbeitnehmer sollen in Deutschland künftig erst mit 70 in Rente gehen können. Darüber diskutiert die Politik.
Foto: Fernando Gutierrez-Juarez
Durchgesickert: Deutsche sollen länger arbeiten – Rente mit 70 gefordert
Müssen Arbeitnehmer in Deutschland bald länger arbeiten? Erst kürzlich wurde gefordert, die Rente mit 67 abzuschaffen. Jetzt der nächste Vorstoßt: Gefordert wird die Rente mit 70.
Neue Regel: Rente mit 70 in der Diskussion
Müssen Arbeitnehmer in Bremerhaven und ganz Deutschland bald länger arbeiten? Erst kürzlich wurde gefordert, die Rente mit 67 abzuschaffen. Nun der nächste Paukenschlag. Aktuell wächst die Sorge vor einem späteren Rentenbeginn. Während das gesetzliche Renteneintrittsalter bis 2031 auf 67 Jahre ansteigt, diskutiert die Politik bereits neue Modelle – darunter die sogenannte Rente mit 70. Hintergrund ist der demografische Wandel, der die Finanzierung des Rentensystems zunehmend unter Druck setzt. Das berichtet infranken.de
Rente mit 70: Nachbarländer machen es vor
In den Niederlanden, Schweden oder Finnland ist das Rentenalter bereits an die steigende Lebenserwartung gekoppelt. Laut Ifo Institut Dresden müssen Menschen dort für drei zusätzliche Lebensjahre zwei Jahre länger arbeiten – und erhalten ein Jahr länger Rente. So bleibt das Verhältnis von Rentnern zu Erwerbstätigen langfristig stabil.
Späterer Renteneintritt: Wer betroffen wäre
Ein Bericht der Frankfurter Rundschau kommt zu dem Schluss, dass ein Renteneintrittsalter von 70 Jahren bei einer um 4,5 Jahre höheren Lebenserwartung realistisch sei – ein Szenario, das ab dem Jahr 2070 denkbar wäre. Besonders die Geburtsjahrgänge ab 2003 müssten sich dann auf diesen späteren Renteneintritt einstellen. Aktuell gibt es jedoch noch keine gesetzliche Entscheidung.
Aktiv-Rente und flexible Modelle
Parallel zur Debatte um das Rentenalter wird auch über neue Konzepte wie die Aktiv-Rente diskutiert. Diese soll es Rentnerinnen und Rentnern ermöglichen, über das reguläre Rentenalter hinaus steuervergünstigt zu arbeiten. Schon heute sind laut Statistischem Bundesamt 13 Prozent der 65- bis 74-Jährigen erwerbstätig – teils aus finanziellen, teils aus persönlichen Gründen.
Rentenanpassung im Juli geplant
Auch bei der Rentenanpassung stehen Veränderungen an. Ab Juli soll es eine Erhöhung geben. Diskutiert wird zudem, ob sich künftige Anpassungen stärker an der Inflation statt an Lohnerhöhungen orientieren sollten – ein weiterer Aspekt der umfassenden Rentenreform, die sich derzeit abzeichnet. (fk)