
Das Projekt „LNGameChanger“ arbeitet an einer emissionsarmen Zukunft für den Seeverkehr. Durch CO2-Abscheidung und LNG-Antrieb könnten Schiffe umweltfreundlicher und effizienter werden. Die „Havila Castor“ ist ein umweltfreundliches Küstenkreuzfahrtschiff.
Foto: Eckardt
Zukunft der Schifffahrt? Projekt „LNGameChanger“ setzt nicht nur auf LNG-Antrieb
Ein neues Projekt in Norwegen hat die CO₂-Reduktion auf See ins Visier genommen – mit LNG-Antrieb und innovativer CO₂-Abscheidung an Bord. Es heißt: „LNGameChanger“.
Projekt „LNGameChanger“ auf Kurs in eine klimafreundliche Zukunft
In Norwegen haben mehrere Unternehmen gemeinsam eine Lösung entwickelt, um die maritime Industrie klimafreundlicher zu gestalten. Das Projekt „LNGameChanger“ kombiniert Flüssigerdgas (LNG) als Antrieb mit CO₂-Abscheidung an Bord. Vorgestellt wurde das Konzept auf dem Küstenkreuzfahrtschiff „Havila Capella“. Zu den Projektpartnern zählen unter anderem die HAV Group, das Kreuzfahrtunternehmen Havila Voyages, das Gasunternehmen Molgas und das Forschungsinstitut SINTEF.
Emissionsarme Schifffahrt: CO₂-Speicherung direkt auf dem Schiff
Kern der Innovation ist der Einsatz von Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC), die mit LNG betrieben werden und dabei CO₂ effizient abtrennen und verflüssigen. Das so gewonnene CO₂ soll anschließend gespeichert und später an Land gebracht werden. Ziel ist es, den CO₂-Ausstoß der Schifffahrt so stark zu senken, dass bereits jetzt die Grenzwerte für emissionsarme Schifffahrt der kommenden Jahrzehnte unterschritten werden.
Schifffahrt: Marktchancen für LNG-Antrieb wachsen
Da weltweit etwa 80 Prozent des Warenhandels über den Seeweg abgewickelt werden, ist die Branche ein zentraler Hebel für den Klimaschutz. Der Anteil von LNG am Kraftstoffmix liegt aktuell bei rund vier Prozent – Tendenz stark steigend. Bereits jetzt hat sich die Zahl LNG-betriebener Schiffe seit 2021 verdoppelt. Die Kombination mit CO₂-Abscheidung könnte den LNG-Antrieb nun von einer Übergangslösung zu einer langfristig tragfähigen Option in der Schifffahrt machen.
Unterstützung durch Fördermittel und Regulierungen
Zusätzlichen Rückenwind erhält das Projekt durch neue gesetzliche Vorgaben wie die FuelEU Maritime-Verordnung sowie die Integration der Schifffahrt ins EU-Emissionshandelssystem. Der norwegische Forschungsrat unterstützt das Vorhaben mit rund 430.000 Euro. In einer ersten Phase wird nun geprüft, wie effizient sich das System im Schiffsbetrieb umsetzen lässt.
Havila Voyages zeigt großes Interesse
Für Havila Voyages, die bereits auf LNG und Batterien setzen, ist das Projekt ein logischer nächster Schritt. Ziel des Unternehmens ist es, komplett emissionsfrei unterwegs zu sein. Auch an der Infrastruktur zur CO₂-Rückführung in den Häfen wird gearbeitet, um das Konzept in großem Maßstab umsetzen zu können. (ce/fk)