Auf der Suche nach dringend benötigten Medikamenten werden viele Menschen am Mittwochnachmittag vor den verschlossenen Türen ihrer Apotheke stehen. (Symbolbild)

Auf der Suche nach dringend benötigten Medikamenten werden viele Menschen am Mittwochnachmittag vor den verschlossenen Türen ihrer Apotheke stehen. (Symbolbild)

Foto: Monika Skolimowska

Service

Achtung: Viele Apotheken schließen heute früher

27. September 2023 // 06:00

Das wird viele verärgern: Am Mittwoch könnte die Suche nach dringend benötigten Medikamenten noch schwieriger als sonst sein. Denn viele Apotheken werden am Nachmittag ihre Türen schließen. Aus Protest.

Die Alarmglocken läuten in Deutschlands Apotheken, und der Grund dafür ist beunruhigend: Lieferengpässe, Personalmangel und schwindende Honorare gefährden die Existenz der Apotheker. Nun wollen sie sich mit einem bundesweiten Protest zur Wehr setzen. Die Bühne für ihren Aufschrei: Der diesjährige Deutsche Apothekertag in Düsseldorf, der vom 27. bis 29. September stattfindet.

Apotheker erwarten Antworten von Lauterbach

Schon im Vorfeld des Apothekertages hat die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit sechs brennenden Fragen konfrontiert. Weil die Apothekerschaft auf diese Fragen zukunftsweisende Antworten in Lauterbachs Rede auf dem Deutschen Apothekertag erwartet, wollen sie am „Tag der Antworten“ genau zuhören - und schließen deshalb früher als normal üblich.

Ampel-Koalition kürzt die Honorare


Der Auslöser für diesen Aufruhr? Eine Honorar-Kürzung durch die Ampel-Koalition, die die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage der rund 17.800 Apotheken weiter verschärft hat. Laut ABDA steht die Zukunft von rund 160.000 Apotheken-Beschäftigten auf der Kippe.


Große Protestwelle angekündigt

Am Nachmittag des 27. September werden Apotheken deutschlandweit ihre Türen schließen, um die Rede des Ministers live im Internet zu verfolgen. Währenddessen werden Notdienst-Apotheken die Versorgung aufrechterhalten. Doch das ist nur der Anfang. Sollte sich die Lage nicht schnell verbessern, werde es noch in diesem Herbst eine groß angelegte Protestwelle der Apotheken geben, so die ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.