
Lidl hat angekündigt, zukünftig auch in Deutschland auf Flugobst und -gemüse zu verzichten.
Foto: Marijan Murat
Für die Umwelt: Lidl schmeißt mehrere Obst- und Gemüsesorten aus dem Sortiment
Der Discounter Lidl wirbelt sein Obst- und Gemüsesortiment durcheinander und verzichtet auf mehrere Sorten. Das macht die Supermarktkette aber nicht, weil sich die Sorten schlecht verkaufen.
In einer Entscheidung, die zunächst die Lebensmittel Zeitung verkündet hat, hat die Supermarktkette Lidl angekündigt, dass sie zukünftig keine Früchte mehr anbieten wird, die per Flugzeug transportiert wurden. Nach dieser Ankündigung sind viele Kunden besorgt darüber, dass ihr Lieblingsobst nun möglicherweise aus dem Sortiment verschwindet.
Lidl für Nachhaltigkeit - Aber auf Kosten der Auswahl?
Es steht außer Frage, dass der Umweltaspekt bei der Entscheidung von Lidl im Vordergrund steht. Die Reduzierung der CO2-Emissionen und die Unterstützung nachhaltigerer Praktiken sind wichtige Ziele für den Discounter. Der Verzicht auf Flugobst ist ein da konsequenter Schritt, den Lidl auch schon in anderen Ländern vollzogen hat. Für die Kunden bedeutet das, dass gewisse Sorten gar nicht mehr oder nur noch saison bei Lidl im Sortiment zu finden sein werden.
Die Liebhaber von exotischen Früchten wie Mangos, Papayas und Passionsfrüchten fragen sich besorgt, ob sie diese köstlichen Leckerbissen bald nicht mehr bei Lidl finden werden. Die Vielfalt im Angebot könnte durch diese Entscheidung stark eingeschränkt werden. So wird zum Beispiel auch grüner Spargel künftig nur noch dann bei Lidl zu finden, wenn das Gemüse in unseren Gefilden Saison hat. Bisher hat Lidl die beliebten Stangen außerhalb dieser Zeit per Flugzeug importiert.
Was wird aus den Bananen?
Auf langlebigere Sorten wie etwa Bananen müssen die Lidl-Kunden übrigens nicht verzichten. Die werden schon jetzt in der Regel per Schiff transportiert und fallen somit nicht unter die neuen Regelungen, nach denen sich Lidl jetzt in Deutschland richtet.
In einer Zeit, in der immer mehr Menschen bewusster einkaufen und umweltfreundlichere Entscheidungen treffen möchten, bleibt abzuwarten, wie diese Änderung in der Praxis umgesetzt wird und wie die Verbraucher darauf reagieren. Eine Sache ist sicher: Auch wenn Lidl nicht der einzige Händler ist, der Anpassungen vorgenommen hat - Aldi Nord etwa betont gegenüber Lebensmittel Zeitung, dass ihre Obst- und Gemüsesorten nur auf dem See- und Landweg transportiert werden - wird die Entscheidung, Flugobst aus dem Sortiment zu nehmen, weiterhin Gesprächsstoff bieten und die Debatte über Nachhaltigkeit im Einzelhandel anheizen.