Kampf um den Weltmeistert
Cheerleading-Weltmeisterschaft am 13. Dezember in Japan und zwei Bremerhavener sind dabei. Kevin Kunz und Freundin Janine Harms sind Cheerleader bei den Bremer Firebirds und wollen dieses Jahr den ganz großen Titel holen - Kevins Weg über die Landes- zur Weltmeisterschaft.
Lieber Stunts performen als Fußball spielen
„Meine Schwester hat damals mit dem Cheerleading angefangen. Ihr alter Coach sagte zu mir, ich solle mal mitmachen. Das hat mich gecatcht“, sagt der 25-Jährige. Er und Freundin Janine sind in der „Base“ - sie liefern Stabilität am Boden. Auf Fußballspielen hatte der Urenkel von Gottfried Dienst, Schiedsrichter des legendären WM-Finales von 1966, weniger Lust: „Ich habe früher mal Fußball gespielt, aber ich habe nicht richtig Lust gehabt. Ich habe sehr viele Sportarten durch, das überlasse ich den Profis“, sagt der HSV-Fan.
Freundin Janine lernt er beim Training kennen: „Wir trainieren aktuell dreimal die Woche. Zweimal zwei Stunden und am Sonntag ganze vier Stunden.“ Angefangen wird mit einem 15-minütigen Warm-up, es folgen die ersten Bodenturn-Elemente und dann geht es an die „Stunts“ - Hochwerfen, Tricks zeigen und mehr. „Das ist ein Ganzkörpersport - am meisten werden die Beine und Arme belastet.“ Auch die mentalen Herausforderungen sind für den Gastronom nicht zu unterschätzen: „Es müssen immer alle Vollgas geben. Es kann alles an einer Person scheitern.“

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Kevin Kunz und seine Freundin Janine haben sich beim Cheerleading kennengelernt.
Erst Landesmeister im März, dann deutscher Meister im Mai - so qualifiziert sich ein Cheerleading-Team für eine Weltmeisterschaft. Aus den Bremer Firebirds wird nun das „Team Germany“. „Das ist natürlich eine große Ehre, wenn wir diese Sportart für unser Land vertreten dürfen.“ Topfavorit und Gastgeber Japan zu schlagen, wird für das Team wohl die größte Herausforderung werden.
Die Qualifikation zur WM in Japan stand erst noch auf der Kippe. „Wir haben bis zur letzten Sekunde nicht dran geglaubt. Wir alle hatten nicht den besten Tag bei der deutschen Meisterschaft“, sagt Kevin. Dem Team ist bei der Performance, der ein oder andere Fehler unterlaufen - dennoch konnte die Mannschaft den Titel gewinnen.

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Das Bremen Firebirds Cheerleading-Team präsentiert eine Kür bei der deutschen Meisterschaft.
Keine Förderung vom Land oder Bund
„Die Reise dürfen wir komplett selbst bezahlen. Wir sind auch auf der Suche nach Sponsoren und Spenden“, sagt der 25-Jährige. Ganze 28.000 Euro benötigen die Firebirds-Cheerleader für Flüge, Hotel und Uniformen. Schattenseiten hat der Sport für ihn eher weniger: „Ich habe mir zweimal den Daumen gebrochen. Das passiert halt bei dem Sport“, sagt Kevin lachend.