Handballer des TV Schiffdorf stehen vor größtem Erfolg der Vereinsgeschichte

Handballer des TV Schiffdorf stehen vor größtem Erfolg der Vereinsgeschichte

Für die Handballer des TV Schiffdorf geht es am Samstag in Richtung Hildesheim zur Regionalliga-Relegation beim gastgebenden SV Alfeld. „Wir streben den größten Erfolg der Vereinsgeschichte an und wollen aufsteigen“, betont Trainer Michael Bollhöfer.

Spannung in der Relegation

Handballer des TV Schiffdorf stehen vor größtem Erfolg der Vereinsgeschichte

Der Tabellenachte der Oberliga-Niedersachsen aus Alfeld ist ab 10.30 Uhr der Gastgeber von vier weiteren Teams, die in Turnierform die Aufsteiger in die 4. Liga ausspielen. Vor allem für Abteilungsleiter Hein Poppner, der nach mehr als 60 Jahren Vereinstätigkeit aufhören will, wäre der Aufstieg ein Traum.

Die Spielzeit beträgt nur zweimal 15 Minuten. „Die Physis spielt somit nicht die entscheidende Rolle. Es besteht ein Risiko, dass wir unsere Stärken nicht ausspielen können, da die Gegner in der kurzen Spielzeit auch weniger Fehler produzieren. Wir wollen mit einem Sieg gegen Oyten starten. Das macht den Turnierverlauf einfacher“, betont Bollhöfer.

Rafael Steffens verletzt sich im Training

Der Coach nimmt ein „Überangebot“ an Spielern mit und muss sich wie üblich vor jeder Partie für einen 14-Mann-Kader entscheiden. Darunter Spieler wie Tom Wesche und Pascal Reents aus der zweiten Mannschaft sowie die A-Jugendlichen Neel Klink, Peer Werkmeister, Paul Porwoll und Keke Gretschel. Fraglich ist der Einsatz von Rafael Steffens, der sich am Dienstag im Training einen Muskelfaserriss zugezogen hat.

Die Schiffdorfer bestreiten um 11.25 Uhr ihre erste Partie gegen den Oberliga-Klassenkonkurrenten TV Oyten, der mit einem Punkt weniger auf dem Konto als Tabellenachter die Oberligasaison 2023/24 beendet hat. Klassenneuling Schiffdorf belegte mit 25:27 Zählern Rang sieben.

Trainer Michael Bollhöfer will mit seinen Spielern den größten Erfolg der Schiffdorfer Vereinsgeschichte schaffen

© Masorat-f

Trainer Michael Bollhöfer will mit seinen Spielern den größten Erfolg der Schiffdorfer Vereinsgeschichte schaffen

SV Ahlfeld ist der letzte Gegner

In den weiteren Begegnungen müssen sich die Schiffdorfer mit den beiden Verbandsliga-Meistern HSG Grüppenbühren/Bookholzberg (Nordsee) und TuS GW Himmelstür (Niedersachsen) messen, bevor um 18.45 Uhr das finale Spiel gegen den SV Alfeld auf dem Programm steht. Die Gastgeber dürften als leichter Favorit in die Relegation gehen. Den Schiffdorfern ist nach der guten Saison aber alles zuzutrauen.

Zwei der fünf Teams steigen in die Regionalliga auf

Wie Schiffdorfs Abteilungsleiter Hein Poppner erläutert, steigen zwei von fünf Mannschaften in die Regionalliga auf. Für ihn wäre es die Krönung, wenn Schiffdorf dabei ist. „Bereits die Teilnahme ist für uns als Dorfverein ein großer Erfolg“, betont Poppner, für den sich nach über sechs Jahrzehnten der Kreis im Handballsport als Spieler, Jugendtrainer, Betreuer und Funktionär schließt. Davon die vergangenen 17 Jahre als Spartenleiter.

Poppner war noch mit 53 Jahren Spielertrainer

Der heute 73-Jährige begann in einer Knabenmannschaft seine Handballkarriere und war dem TV Schiffdorf immer treu. Da es in Schiffdorf damals keine eigene Halle gab, wurde in der Halle Roter Sand in Bremerhaven trainiert. Gespielt wurde wie im Fußball noch elf gegen elf auf Großfeld. „Bis zu meinem 23. Lebensjahr habe ich auf Großfeld gespielt. Das hat immer Spaß gemacht. Wir konnten den Ball ohne Schrittvorgaben mit beiden Händen prellen“, erinnert sich Poppner, der nach seiner Jugendzeit 19 Jahre lang in der ersten Mannschaft und danach in der zweiten und dritten Mannschaft bis zu seinem 53. Lebensjahr als Spielertrainer weitergespielt hat.

Joel Hoppe und Handball-Abteilungsleiter Hein Poppner.

© Hirschberg/Archiv

Joel Hoppe und Handball-Abteilungsleiter Hein Poppner.

Alte Weggefährten sind bis heute befreundet

„Das war eine großartige Zeit. Vor allem die Fahrten nach Dänemark, Paris oder 1992 kurz vor den Olympischen Spielen nach Barcelona. Ein weiterer Höhepunkt war die Woche in Moskau, wo wir drei Freundschaftsspiele ausgetragen haben“, schwelgt Poppner in Erinnerungen. Er und seine Weggefährten sind bis heute eng befreundet. „Die Reisen haben uns zusammengeschweißt. Wir treffen uns jedes Jahr zu Himmelfahrt. In diesem Jahr waren wir in Landshut“, sagt Poppner, der sich gerne mit Leichtathletik und Tennis fit hält. Demnächst steht die 40. Wiederholung des Deutschen Sportabzeichens an.

Schiffdorf setzt auf eigene Nachwuchsspieler

Nun hofft Poppner auf ein gutes Abschneiden seiner jungen Mannschaft. „Ein Aufstieg wäre der größte Erfolg der Vereinsgeschichte und der von Michael Bollhöfer zitierte Quantensprung für den Verein. Dennoch werden wir bodenständig bleiben und mit eigenen Nachwuchsspielern unserer Marschroute treu bleiben“, betont der scheidende Poppner. Seine Nachfolge wird vermutlich Jens Peter Andersen antreten, der ebenfalls zu Schiffdorfs „Handball-Legenden“ zählt.

Viele Spieler aus der erfolgreichen B-Jugend dabei

Vor allem freut sich der ehemalige Rückraumspieler, dass die Chemie zwischen der ersten und zweiten Herrenmannschaft um Trainer Andersen großartig funktioniert. „Die Reserve hat in dieser Spielzeit mit jungen Spielern den Sprung von der Regionsoberliga in die Landesliga geschafft. Wie sich beide Teams ergänzen, ist toll“, meint Poppner. Stolz ist Poppner auf die Bundesliga-Qualifikation in der Saison 2015/16. Damals gehörten unter anderem Lennart Peters, Luka Stein, Joel Hoppe, Philipp Habermann, Ole Andersen und Julian Langwucht zu den Leistungsträgern, die knapp zehn Jahre später bis auf Peters weiter das Trikot des TV Schiffdorf tragen.

Schiffdorfer Fanbus fährt nach Ahlfeld

Ein Fanbus fährt am Samstag um 7 Uhr auf dem Parkplatz vor der Halle in Schiffdorf ab. „Wir haben als Oberliga-Aufsteiger mit Platz sieben unsere Pflicht mehr als erfüllt. Jetzt wollen wir die Kür mit schaffen. Dafür muss alles klappen“, betont Bollhöfer.

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Erstellt:
24.05.2024, 10:43 Uhr
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