
Das Jobcenter bietet Infos zum Bürgergeld künftig nur noch auf Deutsch an – und löst damit Debatten aus.
Foto: Christin Klose
Bürgergeld nur noch auf Deutsch: Jobcenter streicht Service
Mehrsprachige Merkblätter zum Bürgergeld wurden gestrichen. Das sorgt für Kritik an den Jobcentern.
Nur noch Deutsch beim Bürgergeld: Jobcenter ändert Info-Strategie
In mehreren Städten, darunter auch in Bremerhaven, hat das Jobcenter eine wichtige Änderung bei der Bürgergeld-Kommunikation vorgenommen: Merkblätter für Antragsteller gibt es künftig nur noch auf Deutsch. Diese Entscheidung stößt bei vielen Menschen auf Unverständnis.
Kritik an fehlender Barrierefreiheit
Lange Zeit stellte das Jobcenter wichtige Informationen auch in verschiedenen Fremdsprachen bereit – etwa Arabisch, Englisch oder Russisch. Hintergrund war die hohe Zahl an Geflüchteten und Migranten, bei denen Sprachbarrieren oft zu Missverständnissen führten. Künftig müssen Fragen vor Ort geklärt werden, wenn nötig mit Dolmetscher – das sei für viele umständlich, kritisieren Betroffene und Sozialverbände.
Debatte um System und Gerechtigkeit
Auslöser der Änderung sei laut Behörden eine effizientere Steuerung der Leistungen. Kritiker vermuten hingegen Einsparabsichten und mangelnde Rücksichtnahme auf die Realität vieler Antragsteller. Gleichzeitig flammt erneut die Diskussion um das Sozialsystem in Deutschland auf – häufig mit dem Vorwurf, dass sich Arbeit nicht mehr lohne.
Regierung verschärft den Ton
Als Reaktion auf die andauernde Bürgergeld-Debatte plant die Bundesregierung derzeit weitere Maßnahmen: Der Mindestlohn soll steigen, gleichzeitig sind strengere Sanktionen für Bürgergeld-Empfänger geplant. Wer arbeitsfähig ist, aber Termine versäumt, soll schneller mit Kürzungen rechnen müssen.
Umsetzung bleibt unklar
Wie genau die neuen Vorgaben durchgesetzt werden und ob sie tatsächlich zu Einsparungen oder mehr Integration führen, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Entscheidung des Jobcenters, auf Übersetzungen zu verzichten, ist Teil eines spürbaren politischen Kurswechsels. Das berichtet karlsruhe-insider.de. (isw)