Zettel mit Text

Ein paar Pfunde runter, mehr Sport und die Gesundheit im Blick behalten, das sind typische Vorsätze für das neue Jahr. Doch wie verhält es sich mit den Eigenschaften, die wir uns gönnen sollten, weil sie uns menschlich machen?

Foto: Arno Burgi

Wesermarsch

Auf diese Eigenart wollen Nordenhamer auch 2024 nicht verzichten

14. Januar 2024 // 14:43

Die guten Vorsätze gehören quasi zum Silvester-Programm. Aber was ist mit Charaktereigenschaften? Sechs Nordenhamer sagen, an welchen liebenswerten Macken sie auch im neuen Jahr festhalten.

Gute Vorsätze für das neue Jahr hat fast jeder. Doch wie sieht es mit den geliebten Eigenarten aus? Die kommen zwar nicht immer gut bei den Mitmenschen an, sind aber irgendwie Teil des Charakters.

Mann

Albert Mumme, Vorsitzender des Kreisbehindertenbeirates und Vertreter der Linken im Stadtrat

Foto: Archiv

Albert Mumme: Den Edlen Tropfen kann er nicht widerstehen

Aufhören zu rauchen, aufhören zu trinken, aufhören zu leben, nee, das ist nicht seins. Albert Mumme wünscht sich statt Krieg mehr Flower-Power. Bis es so weit ist, greift er zu den Süßigkeiten, um sich bei Laune zu halten.

Die Schubladen im Wohnzimmerschrank sind voll bis oben hin. Wenn er daran vorbeigeht, muss er unwiderruflich zugreifen. Besonders die Edlen Tropfen haben es ihm angetan.

Frau

Silvia Kerney, unter anderem verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit beim Tiersuchdienst Wesermarsch

Foto: Krabbenhoeft

Silvia Kerney: Der Tannenbaum bleibt bis Ende Januar stehen

Ordnung wird überbewertet. Seit Anfang des Jahres räumt Silvia Kerney zusammen mit ihrem Mann das „Rumpelzimmer“ auf.

In den 20 Jahren, die das Ehepaar das Haus bewohnt, hat sich dort einiges angesammelt. Deswegen steht der Weihnachtsbaum noch in der Stube: Die Regale, in die der Schmuck verstaut werden soll, müssen erst zusammengebastelt werden. Bis dahin heißt es: im Slalom durch die Wohnung.

Mann

Foto: archiv

Yeti Mansena: Für immer ein schlechter Konsument

Er habe weder gute noch schlechte Vorsätze für 2024, sagt Yeti Mansena. Es wird eh zu viel gemeckert, obwohl es den Menschen in der Stadt eigentlich ganz gut geht. Klagt jemand, dass alles so teuer geworden ist, stellt er die Gegenfrage: Brauchst du das denn überhaupt?

Die Haltung „Lieber Geld für ein dickes Auto ausgeben, als den Kühlschrank zu füllen“, findet der Musiker absurd. Statussymbole aller Art will er weiterhin ignorieren. Bis dato ist er mit dieser Haltung gut gefahren.

Frau

Edda Lorenz, Justizangestellte im Amtsgericht Nordenham und Shantychor-Sängerin bei den Hafenperlen

Foto: Krabbenhoeft

Edda Lorenz: Das Leben ist zu kurz für schlechte Gesellschaft

Edda Lorenz begeht das Jahr mit einer langjährigen Tradition, dem trockenen Januar. Sie verzichtet auf Alkohol. Ab Februar will sie den Faden aber wieder aufnehmen. Das Leben ist schließlich zu kurz, um sich unnötig zu beschränken.

Besonders angetan hat es der Shantychor-Sängerin der Gin. Der muss qualitativ hochwertig sein und die Gesellschaft muss stimmen. Auch gutes Essen gehört für sie zum Lebensgenuss.

Mann

Bernd Bierfischer, Rechtsanwalt

Foto: Archiv

Bernd Bierfischer: Work-Life-Balance mal anders

Der Rechtsanwalt Bernd Bierfischer kommt regelmäßig später nach Hause als geplant. Seine Frau plant dementsprechend eine gewisse Toleranzzeit für das gemeinsame Abendessen ein.

Wenn die offizielle Dienstzeit endet, lässt Bernd Bierfischer nicht alles stehen und liegen, sondern beendet begonnene Schreiben, räumt sein Büro auf und bringt den Müll raus.

Die Einstellung hat er von seinem Vater gelernt, sagt er. Dadurch kann es zu Verspätungen kommen, selbst wenn sich Gäste angemeldet haben.

Mann

Dr. Peter Schmidt, Allgemeinmediziner

Foto: privat

Dr. Peter Schmidt: Die Seele auf der Zunge behalten

Peter Schmidt schätzt ehrliche Gespräche. Um dies zu erreichen, überrascht er sein Gegenüber gern mit unerwarteten Antworten. Auf die Begrüßungsfloskel „Alles gut?“, antwortet er auch mal mit einem kurzen „Nein“. Die erste Ratlosigkeit des Anderen führt dann hoffentlich zu einem offenen Austausch mit ein bisschen mehr „Seele auf der Zunge“.

Für das neue Jahr und auch die kommenden setzt der Arzt auf Spontanität. Er will lieber neue Wege gehen, statt stur geradeaus. Auch wenn das bedeutet, plötzlich nach links oder rechts auszubrechen.