
Lärm macht krank. Eine Linderung verspricht die Geschwindigkeitsreduzierung auf innerorts Tempo 30. Das fordern Gutachter für die B 71 im Bereich Zevens.
Foto: Axel Heimken
Neues Gutachten liegt vor: In Zeven ist es viel zu laut
Lärm macht krank. Deswegen verpflichtet die EU Deutschland dazu, die Bürger vor Lärm zu schützen. In Zeven, Elsdorf und Gyhum sind fast 3.000 Personen starken Belastungen, vor allem durch Lärm, ausgesetzt.
Erst Ende 2018 legte die Samtgemeinde Zeven die geforderten Lärmaktionspläne für Zeven, Elsdorf und Gyhum vor. Sie wurden von der Hamburger Firma Lärmkontor aufgestellt.
Für die Gemeinde Heeslingen brauchte kein Aktionsplan entwickelt zu werden, da auf keiner Straße im Gemeindegebiet mehr als die als Grenzwert festgeschriebenen drei Millionen Fahrzeuge im Jahr verkehren.
Belastungen vor allem in Zeven
Anders in Zeven auf der Bundesstraße 71 und der Landesstraße 124 vom Ortseingang bis zur Kreuzung City-Passage. Auch durch Brüttendorf, Wehldorf, Gyhum-Sick und Bockel rollen auf der B 71 mehr als drei Millionen Fahrzeuge pro Jahr. Hinzu kommt die Autobahn 1 in den Gemeinden Gyhum und Elsdorf.
Keine Handlungsnotwendigkeit in Elsdorf und Gyhum
Im Ergebnis stellten die Experten fest, dass für die Gemeinden Elsdorf und Gyhum keine Handlungsnotwendigkeit ergibt. Der Verkehrslärm war nicht laut genug und die Anzahl der Lärm geplagten Anwohner nicht hoch genug.
In Brüttendorf und Zeven dagegen, entlang der Bundesstraße sowie in der Stadt entlang der Post- und der Bäckerstraße, wurden die Grenzwerte am Tag und in der Nacht überschritten.
Die Vorschläge aus dem Lärmaktionsplan
- Geschwindigkeit auf den betroffenen Straßenabschnitten reduzieren
- schallschluckender Asphalt
- Schallschutzwände oder -wälle
- Schallschutzfenster
- Verkehr auf die Westumgehung lenken
- Schwerlastverkehr aus der Stadt verbannen
- öffentlichen Personennahverkehr ausbauen
Gegen Tempo 30 sprachen sich sowohl die Landesverkehrsbehörde als auch die Verkehrsbetriebe aus. Schallschluckender Asphalt entfaltet seine Wirkung laut Straßenbaubehörde erst ab Tempo 60 und bringt innerorts folglich nichts. Der Nord-Süd-Verkehr war nicht auf die Umgehungsstraße umzuleiten, weil der Bund die entsprechende Ausschilderung und die Übernahme der Umgehungsstraße als Bundesstraße ablehnte und nach wie vor ablehnt.
Aktualisierung der Lärmaktionspläne
In diesem Jahr steht nun die Aktualisierung der Lärmaktionspläne an. Angesichts des zunehmenden Verkehrs hat sich der Lärm wohl kaum verringert. Indes haben sich die Berechnungs- und Darstellungsvorgaben geändert. Die aktuellen Ergebnisse für Zeven, Elsdorf und Gyhum liegen vor. Demnach sind in der Stadt 1400 Personen, in Hatzte und Elsdorf 900 Personen sowie in Gyhum und Bockel 600 Personen Lärmbelastungen ausgesetzt.
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