Besucher füttern in Hagenbecks Tierpark Elefanten im Außengehege. Elefantenbulle Santosh gehört nun leider nicht mehr zu ihnen. (Archivbild)

Besucher füttern in Hagenbecks Tierpark Elefanten im Außengehege. Elefantenbulle Santosh gehört nun leider nicht mehr zu ihnen. (Archivbild)

Foto: Daniel Bockwoldt

Der Norden
Tierwelt

Tragödie im Tierpark Hagenbeck: Beliebter Elefant stirbt an grausamer Krankheit

23. November 2023 // 12:54

Der Tierpark Hagenbeck in Hamburg steht unter Schock, denn der beliebte junge Elefantenbulle Santosh ist plötzlich verstorben. Hinzu kommt, dass es nicht das erste Tier ist, dass hier in jüngster Zeit tot aufgefunden wurde. Hat Hagenbeck ein Problem?

Der in Hagenbeck aufgewachsene Elefant Santosh erlag einer schweren Krankheit. Die traurige Nachricht verbreitete sich rasch über die Social-Media-Plattform Instagram, wo der Zoo die schreckliche Tragödie verkündete.

Geschäftsführer Dirk Albrecht äußerte sich bestürzt: „Es ist ein trauriger Tag für Hagenbeck.“ Elefantenkuh Lai Sinh hat das Jungtier am 24. Dezember 2018 zur Welt gebracht.

Dieser Verlust folgt kurz nach dem Tod einer Kameldame und eines Tapirs im Tierpark. Die Kameldame fiel einem Bakterienbefall mit Clostridien zum Opfer, während die genauen Umstände des Todes des Tapirs noch geklärt werden.

Herpes-Virus ist besonders gefährlich für Elefanten

Nun ist wieder eine Erkrankung schuld daran, dass ein beliebter Tierparkbewohner gestorben ist, denn Santosh war „mit großer Wahrscheinlichkeit“, so der Zoo, am Herpes-Virus erkrankt, das für junge Elefanten besonders gefährlich ist - und für den es bisher noch keinen Impfstoff gebe. Pathologische Untersuchungen werden weitere Einblicke in die genauen Umstände des tragischen Todes liefern.

Der Tierpark Hagenbeck betont, dass trotz ständiger Überwachung und bestmöglicher veterinärmedizinischer Versorgung die Bemühungen, Santosh zu retten, erfolglos blieben. Der weltweit bekannte Zootierarzt Dr. Flügger erklärte dazu auf Instagram: „Obwohl wir um die weite Verbreitung des gefährlichen Herpes-Virus unter Elefanten wissen und ständig bestrebt sind, einen Ausbruch der Krankheit zu unterbinden, ist beim Ausbrechen des Krankheitsbildes die Überlebenschance gering.“

65 Prozent der Jungtiere betroffen

Es ist nicht das erste Mal, dass Elefanten dem Herpes-Virus zum Opfer fallen. In den letzten 30 Jahren sind mehr als 30 Asiatische Elefanten an dieser Krankheit gestorben. Weltweit sind rund 65 Prozent der Jungtiere bis zum neunten Lebensjahr von dem hochpathogenen Erreger betroffen.

Der Tod von Santosh wirft erneut Fragen zur Prävention und Behandlung von Herpes-Infektionen bei Elefanten auf. Der Tierpark Hagenbeck versichert jedoch, dass sie weiterhin alles tun werden, um die Ausbreitung dieser gefährlichen Krankheit zu verhindern und die Gesundheit ihrer Tiere zu schützen. Zudem versichert der Zoo, dass die anderen Elefanten, die bei Hagenbeck die Besucher begeistern, das Risikoalter für den Tod durch das Herpes-Virus bereits überschritten haben.