Zwei ältere Menschen halten Händchen. Der Traum vom Ruhestand könnte für Millionen Menschen erst mit deutlicher Verzögerung in Erfüllung gehen.

Den Ruhestand genießen - das könnte für Millionen von Menschen künftig erst deutlich später möglich sein.

Foto: Scheurer/dpa

Rente

Erst mit 69 Jahren in Rente? Wer studiert hat, soll länger arbeiten

22. Juni 2025 // 16:00

Explosiver Vorstoß aus Baden-Württemberg: Millionen von Menschen sollen künftig erst mit 68 oder 69 Jahren in den Ruhestand gehen dürfen.

Erst mit 68 oder 69 Jahren in Rente

Wenn es nach dem Finanzminister von Baden-Württemberg geht, sollen Akademiker künftig nicht mehr ohne Abschläge in Rente gehen dürfen. Uni-Absolventen gingen erst später auf den Arbeitsmarkt und seien in den meisten Fällen körperlich weniger im Job belastet, begründet Danyal Bayaz (Grüne) seinen Vorstoß. Sie sollten deshalb künftig je nach Abschluss erst mit 68 beziehungsweise 69 in den Ruhestand treten.

Millionen Menschen wären betroffen

Der Akademikeranteil in Deutschland liegt bei mehr als 20 Prozent. Daher wären künftig Millionen von Menschen von der Änderung betroffen.

Heißes Eisen mit Explosivkraft

Bayaz selbst hat Kommunikationswissenschaften an der Uni Hohenheim studiert. Dass er ein heißes Eisen mit hoher Explosivkraft anfasst, scheint ihm bewusst zu sein. Es bleibe aber kaum etwas anderes übrig, wenn man den Wohlstand des Landes inklusive seiner sozialen Sicherungssysteme erhalten wolle, argumentiert er.

Für viele wird die Zeit zur Rente lang

Lebensarbeitszeit und Lebenserwartung müssten grundsätzlich in ein besseres Verhältnis gebracht werden, fordert er in der „Welt“. Wer mit 16 Jahren eine Ausbildung mache und dann einem körperlich anstrengenden Beruf nachgehe, für den werde die Arbeit bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter von bald 67 Jahren schon sehr lange.

Renteneintritt abhängig vom Abschluss

Konkret schlägt der Minister vor: Wer einen Bachelor-Abschluss hat, soll demnach erst mit 68 in Rente. Wer noch einen Master-Abschluss dranhängt, erst mit 69 Jahren. Alternativ könne man perspektivisch das Renteneintrittsalter erhöhen und gleichzeitig die Erwerbsminderungsrenten verbessern. (dpa/tra)

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