Kleine Krabbe, großer Trubel
Das kulinarische Angebot beim Wremer Krabbentag war wieder einmal erstklassig. Ob frisch gepulte Krabben mit Spiegelei auf Schwarzbrot oder die pfannengroßen Maischollen mit Kartoffelsalat, für jeden Gast war etwas dabei. Anregend auch der unverwechselbare Duft aus dem Räucherofen im Museumsgarten. Goldbraune Forellen und Aale gingen direkt aus dem Ofen an die Gäste. Gut gelaunte Urlauber mischten sich unter die Einheimischen und warteten geduldig in der langen Schlange.
Beste Werbung für Wremen und die Krabbe
Auch das Wetter spielte mit. Die Sonne strahlte mit den Besuchern um die Wette. Die 30. Auflage des Fests war wieder Werbung pur für Wremen und auch für die Krabbe. „Handgemacht“ und ehrenamtlich organisiert ist das Wremer Vorzeigefest aus dem Kalender nicht mehr wegzudenken. „Die vier Wremer Kutterfischer haben uns wieder reichlich Krabben zur Verfügung gestellt“, lobte der Vorsitzende des Heimatkreises Henning Siats.
Nicht zu vergessen, die rund 20 Ehrenamtlichen, die bereits den gesamten Freitag in der Krabbenküche des Museums verbrachten, um die die „Granat“ – wie sie an der Nordseeküste heißen – aus der Schale zu pulen. Da kam bei vielen Gesprächen und einem lütten Köm so manches Kilo Krabbenfleisch zusammen. „Das Granatpulen gehörte bei uns zu Hause einfach dazu“, erzählten die Frauen von früher. „Wenn ich als Jugendliche einen neuen Mantel haben wollte, musste ich dafür sehr viele Krabben pulen“, erinnerte sich eine Wremerin.
Mit den Pfannen jongliert
Als die Kirchenglocke am nächsten Mittag zwölf Mal schlug, war der Dorfplatz bereits voll mit fröhlichen und hungrigen Gästen. In der historischen Krabbenküche standen Chefkoch Hans Graulich und sein Sous-Chef Lutz Heitmann unermüdlich am Herd und brieten eine Scholle nach der anderen. Gleich mit vier Pfannen jonglierten die beiden Könner in der Enge und Hitze der kleinen Küche.
Zur Kaffeezeit füllte sich das Zelt. Leckeren Kuchen hatten die Freunde des Heimatkreises für den Krabbentag gebacken. In Sichtweite des Tortenbüfetts unterhielt sich Moderator Henning Siats mit verschiedenen Klönschnackgästen. Hans Kerber als langjähriger Wurster Kurdirektor und Moderator des Klönschnacks „rund um die Krabbe“ wurde offiziell mit einem Geschenk verabschiedet. Der Wremer Shanty Chor sorgte mit Liedern von der Waterkant für die musikalische Unterhaltung.
Meisterliche Krabbenpuler gekürt
Natürlich wurden auch wieder die Wremer Krabbenpulmeisterschaften in den Kategorien „Laien“ und „Fortgeschrittene“ ausgetragen. Rund um den langen Tisch, der mit reichlich Krabben bedeckt war, saßen die Teilnehmer und mussten auf Kommando so viele Krabben wie möglich in ihre Schälchen pulen. Bei den geübten Krabbenpulern flutschten die kleinen Meerestiere nur so aus der Schale. Da hatten es die mutigen Anfänger mit der Fingerfertigkeit doch etwas schwerer. Nach dem Auswiegen wurden die Sieger gekürt. In der Kategorie „Laien, Touristen und Besucher“ war Dennis Karge aus Horneburg vor den beiden Bremerhavenerinnen Claudia Ulrich und Sonja Krüger erfolgreich. Bei den Fortgeschrittenen siegte Thomas Dubbels aus Schiffdorf vor Hiltrud Salomon aus Bremerhaven und Brigitte Kortzack als Wremer Lokalmatadorin. (ul/mcw)

© BEATE ULICH
Kleine Pagodenzelte, Sitzgelegenheiten, gutes Essen und gute Musik – das sind die Zutaten für den Erfolg des Wremer Krabbentags.